Stellungnahme der FDP zu TOP 6 (öffentlich) der Gemeinderatssitzung am 12.11.2025:
„Bedarfsplanung 2026 ff – Antrag auf Aufnahme einer Bewegungskita in Kemnat“
Vorlage 115/2025/1
von Joachim Werner
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Bolay,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Bürgerinnen und Bürger,
ich finde es sehr erfreulich, dass wir nach wie vor engagierte Mitbürgerinnen und Mitbürger haben, die sich aktiv einbringen und – wie im Fall dieser Vorlage – genau dort unterstützen, wo akuter Bedarf besteht. Ich befürworte daher die Aufnahme der Bewegungskita in Kemnat in unsere Bedarfsplanung.
Angesichts der derzeit extrem angespannten Betreuungssituation ist jeder konstruktive Lösungsansatz willkommen und verdient unsere Unterstützung.
Allerdings wirft das vorliegende Konzept einige Fragen auf, die aus meiner Sicht künftig stärker berücksichtigt werden sollten:
- Die neue Kita soll in die Immobilie einziehen, aus der gerade der Waldorfkindergarten ausgezogen ist. Wenn dieser Standort für die eine Einrichtung nicht geeignet war – warum ist er es nun für die andere?
- Unklar bleibt, ob bereits ausreichend pädagogisches Fachpersonal für die neue Einrichtung gewonnen und vertraglich gebunden wurde. Da wir bekanntermaßen eher ein Fachkräfte- als ein
Platzproblem haben, wäre ein Start ohne gesichertes Personal fatal. - In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage, warum interessierte Fachkräfte nicht in bestehende Einrichtungen integriert werden. Liegt ihr Interesse tatsächlich ausschließlich am
pädagogischen Konzept der Bewegungskita?
Auch das Finanzierungskonzept wirft Fragen auf:
- Laut Vorlage besteht bereits jetzt eine Unterdeckung von 21.400 Euro – wie soll diese kompensiert werden?
- Zudem sieht das Konzept – teils bedingt durch die eingeschränkte Immobiliensituation – die Anmietung und Nutzung zusätzlicher Flächen vor: eine Außenfläche, weitere Bewegungsräume im Gebäude sowie das Hallenbad Asemwald. Ist dieses Modell langfristig tragfähig und finanziell leistbar?
Wie eingangs betont, begrüße ich das Engagement und die Initiative ausdrücklich. Dennoch sollte das Projekt eng begleitet und evaluiert werden, damit es sich nachhaltig trägt – und nicht als gut gemeinte, aber unrealistische Vision endet.
Ich wünsche den Verantwortlichen viel Erfolg bei der Umsetzung und stimme der Vorlage zu.
